Die LE.BE Methode: Wann beginnt unser Leben?

Wann beginnt unser Leben?

Wann beginnt unsere Entwicklung, unser Lernen, unser erstes Erleben?

Die LE.BE-Methode – Lernen durch Bewegung – geht davon aus, dass dieser Prozess nicht erst mit der Geburt beginnt, sondern bereits mit der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle. Schon im Mutterleib nehmen wir die Welt auf, speichern Erfahrungen und entwickeln Muster, die uns ein Leben lang begleiten.

Dieser ganzheitliche Ansatz betrachtet den Ursprung unseres Verhaltens tief in der vorgeburtlichen Phase. Denn was eine werdende Mutter erlebt, beeinflusst ihr Kind – über Emotionen, Klänge, Gefühle und biochemische Prozesse. Diese frühen Einflüsse prägen unser Nervensystem, unser Stressverhalten, unsere Bewegungsmuster und sogar unsere Lernstrategien.

Prägung beginnt vor der Geburt: Wie das Ungeborene die Welt wahrnimmt

Ein Kind im Mutterleib ist nicht isoliert – es erlebt mit. Die Geräusche der Außenwelt, die Stimme der Mutter, ihr Herzschlag, ihre Bewegungen – all das nimmt das Ungeborene wahr. Studien zeigen, dass Babys im Bauch nicht nur auf akustische Reize reagieren, sondern auch auf emotionale Zustände der Mutter.

Ein zentrales Element hierbei ist das Stresshormon Cortisol. Wenn wir unter Stress stehen, schüttet unsere Nebenniere Cortisol aus, so auch bei schwangeren Frauen. Das Stresshormon gelangt über die Plazenta an das ungeborene Kind. Dies hat direkte Auswirkungen auf die Entwicklung des kindlichen Nervensystems. Hohe Cortisolwerte können dazu führen, dass das Baby bereits im Mutterleib eine erhöhte Sensibilität für Stress entwickelt – eine Prägung, die sich nach der Geburt in erhöhter Reizbarkeit, Anpassungsschwierigkeiten oder einer sensiblen Stressverarbeitung zeigen kann.

Aber nicht nur Stress, sondern auch positive Erfahrungen formen das Baby. Sanfte Bewegungen der Mutter, beruhigende Stimmen, harmonische Musik oder Momente der Freude beeinflussen die frühkindliche Entwicklung positiv. Das ungeborene Kind erstellt so bereits eine Art „emotionale Landkarte“, die als unbewusstes Modell für die Welt dient.